Offen – einladend – evangelisch! Unter diesem Motto hat die evangelische Kirchengemeinde Tettnang alle sozial engagierten Akteure in der Stadt zu einem Werkstattabend der besonderen Art eingeladen. Am 11. Oktober 2023 moderierte das Team von „Aufbruch Quartier“ eine Planungswerkstatt zur Ideenfindung, zum Informationsaustausch und zur ersten Kontaktaufnahme mit möglichen Kooperationspartnern. Ziel war, erste Ideen zu generieren, wie Gelände und in die Jahre gekommene Gebäude der Kirchengemeinde zum Wohle aller zukünftig genutzt werden können. Gefolgt waren der Einladung rund 40 interessierte und engagierte Menschen aus der Stadtverwaltung und den ehrenamtlich organisierten Vereinen, aus Kirche, von evangelischen und katholischen Trägern, aus der Wirtschaft, dem Finanzwesen und der „Vernetzten Beratung“ der evangelischen Landeskirche in Württemberg.
Die Evangelische Kirchengemeinde hat in Tettnang ein 7000 Quadratmeter großes Areal an der Martin-Luther-Straße. Bebaut ist das zentral gelegene Grundstück mit einem Pfarrhaus, einer Kita mit Krippe und einem Gemeindehaus. Das in die Jahre gekommene Ensemble müsste so aufwändig saniert werden, dass es die finanziellen Mittel der Gemeinde übersteigt. Auch einen Neubau kann die Gemeinde nicht schultern.
Welche Themen stehen an in Tettnang? Welcher Raumbedarf wird von einzelnen Gruppen angemeldet? Wie könnte ein lebendiges Martin-Luther-Areal aussehen?
Und, wer hat Interesse mit der Kirchengemeinde mögliche weitere Planungsschritte zu gehen? Das waren die Fragen, um die sich die Planungswerkstatt von „Aufbruch Quartier“ unter Beteiligung der „Vernetzten Beratung“ drehten.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sammelten in drei moderierten Diskussionsrunden zu verschiedenen Fragestellungen viele Ideen, Vorstellungen, Bedarfe und Bedenken. Nicht relevant waren für diesen Abend alle baurechtlichen und kirchen-baurechtlichen Fragestellungen. Hilfreich war jedoch die Aussage des ersten Beigeordneten der Stadt Tettnang, dass sich die Kommune um eine gute Regelung bei Baurechtsfragen bemühen wird.
Das Team von Aufbruch Quartier konnte am Ende des Abends der Kirchengemeinde eine umfangreiche und zukunftsorientierte Sammlung guter Ideen, Kooperationsangeboten und Planungsideen übergeben. Nun wird es darum gehen, den weiteren Prozess gut aufzuplanen, den Schwung aus diesem Werkstattabend zu nutzen und die geknüpften Kontakte lebendig zu halten und zu gestalten. Aufbruch Quartier ist es mit diesem Werkstattabend gelungen, Interessierte, Mutige, Skeptische und Zögerliche zu vernetzen und ermutigende Anstöße für eine zukunftsorientierte Quartiersentwicklung zu erarbeiten.
Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen, die Gesprächsinhalte und die direkten Rückmeldungen am Ende der Veranstaltung zeigen: Aufbruch Quartier wirkt.
Soziale Träger, die Stadtverwaltung und die Verantwortlichen aus Kirche und kirchlichen Diensten haben sich für weitere Planungen für ein lebendiges Martin-Luther-Areal verabredet. Bei einer Gemeindeversammlung am 20. Februar 2024 sollen dann mit Unterstützung von „Aufbruch Quartier“ interessierte Gemeindemitglieder über das, was verändert werden muss und welche Möglichkeiten sich daraus ergeben können, informiert und in den weiteren Prozess einbezogen werden.