Trialog

Stark dank „Sozialraum-Trialog“

Aufbauend auf die bisherigen Erläuterungen streben wir im Projekt einen, wie wir ihn (in sprachlicher Anlehnung an den „Trialog“ in der Sozialpsychiatrie) nennen wollen, „Sozialraum-Trialog“ an. Idee ist, dass Kirchengemeinden, kirchliche Einrichtungen und Dienste sowie freie Diakonische Träger vor Ort eine Dreier-Partnerschaft eingehen und miteinander „ins Geschäft kommen“. Gemeinsam gestalten sie dann inklusive Quartiere. Dies basiert auf der Annahme, dass sich so Kräfte und Angebote bündeln lassen und die Partner im sozialen Raum stärker als Einheit wahrgenommen werden und wirksam sind:  „Nur miteinander sind wir wirksame Kirche“.

Alleinstellungsmerkmal

Alleinstellungsmerkmal im Projekt ist, dass wir darauf achten, dass sich nicht jeder Partner einzeln in die Gestaltung des Quartiers, der Nachbarschaft einbringt. Sondern dass sich alle drei zusammen setzen und sich verständigen. Dabei treffen unterschiedlichste Kulturen und Arbeitsweisen, Profi-System und Ehrenamtssystem aufeinander. Hierauf Zeit und Energie zu verwenden, ist eine gute Investition in eine gelingende Gemeinde- und Quartiersentwicklung. Ziel ist, dass sich vor Ort beispielsweise die Kirchengemeinde, das Alten- und Pflegeheim und die diakonische Bezirksstelle in möglichst guter Abstimmung mit den anderen einbringt und mit der Kommune einen Quartiersladen eröffnet.  Als ein landesweites Projekt wollen wir diesen „Sozialraum-Trialog“ vor Ort  einfordern, weil er uns als Kirche stärkt. Wir möchten dazu anregen, dass erste Projektideen mit den jeweils zwei anderen Partnern besprochen und beraten werden. So kann sich eine gute Dynamik in den jeweiligen Quartieren entwickeln. Weil die Beteiligten dabei auf vielfältige Ressourcen zurückgreifen können, lässt sich mehr entwickeln und gestalten. Die Menschen in den Quartieren sollen dabei zu einem guten und gelingenden Miteinander kommen, Kirche und ihre Diakonie dabei in ihrer Gesamtheit erlebbar und wirksam werden.

Gemeinsam nach Potenzialen schauen

Als Projekt werden wir aktiv, wenn kirchlich-diakonische Partner auf uns zukommen, weil sie ein inklusives Quartier mitgestalten möchten oder schon begonnen haben. Gemeinsames Ziel ist jetzt, die jeweils anderen Partner ins Boot zu bekommen und gemeinsam nach Potenzialen und Möglichkeiten zu schauen – und dabei vielleicht auch zuerst einmal wieder einen Schritt zurück zu gehen. Beispielsweise kann einer Kirchengemeinde bewusst werden, dass sie ihr freistehendes Gemeindehaus ja als Ressource mit einbringen könnte. Dort könnte eine Begegnungsstätte für Menschen mit psychischen Erkrankungen entstehen – wofür manche Gemeindeglieder möglicherweise (ähnlich wie bei den „Vesperkirchen“) erst einmal gewonnen werden müssen. Am Ende dieser Phase sollen die trialogischen Partner sich vereinbaren, gemeinsam den Weg ins Quartier zu gestalten. In einem späteren Schritt können sie auf Kommune und zivilgesellschaftliche Partner zugehen. Wichtig: die Partner sollen die Erfahrung machen, „dass sie es miteinander hin bekommen.“

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