Erkenntnisse

Übersicht über die Umsetzungen vor Ort, die Aufbruch Quartier begleitet:


Im Projekt Aufbruch Quartier entstand ein 10-Thesen-Papier:

Aufbruch jetzt! 10 Thesen für einen inklusiven Sozialraum

1. Quartier und Sozialraum ist ein hervorragender neuer Bezugspunkt

Mit der Hinwendung zum Quartier entsteht für Kirchengemeinden die Chance, einen Aufbruch zu Neuem zu wagen und zu gestalten. Damit ergeben sich gute Anlässe zur Neubesinnung und zum innerkirchlichen Diskurs zur zukünftigen Ausrichtung kirchengemeindlicher Schwerpunktsetzungen.

Die Themen Nachbarschaft, Quartier, Dorf, Stadtteil eigenen sich in besonderer Weise als „Aufbruchs-Themen“, weil sie die kirchengemeindliche Arbeit in Beziehung setzen zum gemeinsamen Wohn- und Lebensraum. Damit regen sie das inspirierende Nachdenken über Möglichkeiten zur Mitgestaltung in besonderer Weise an.

2. Kirchengemeinden, Bezirksdiakonie und Einrichtungsdiakonie finden beim Aufbruch Quartier zusammen

Im Quartier finden Kirchengemeinden, Bezirksdiakonie und Einrichtungsdiakonie in ganz pragmatischer Weise zueinander und können Gutes für die Menschen im Sozialraum entwickeln.

Mit den sogenannten „Trialogen“ wird darauf aufmerksam gemacht, dass Kirchengemeinden, Bezirksdiakonie und Einrichtungsdiakonie eine Art „kirchlich-diakonische Familie“ bilden. Dies wird besonders dann erlebbar, wenn sich die Akteurinnen und Akteure aufeinander zubewegen, und insbesondere bezogen auf das Quartier, das Dorf oder die Stadt miteinander in den Austausch treten.

3. Aufbruch Quartier ist eine Chance für Kinder und Jugendliche

Aufbrüche im Quartier eröffnen Kindern und Jugendlichen neue Möglichkeiten, gute Orte zu finden, an denen sie Freizeit verbringen, ihren Bewegungs- und Gestaltungsinteressen nachgehen und neue Freundschaften finden können.

Die Entwicklung von infrastrukturellen Angeboten für junge Menschen im Quartier und die Verknüpfung der Angebote mit Menschen, die sich zur Aufgabe machen, für Kinder und junge Menschen da zu sein, eröffnet neue Qualitäten von Begleitung und Unterstützung.

4. Aufbruch Quartier verbessert die Lebenslagen von Familien

Für Familien eröffnet die Hinwendung zu Quartiersthemen eine Vielzahl von neuen Begegnungsorten, die so gestaltet werden können, dass Menschen in Kontakt treten, kulturelle Unterschiede im gemeinsamen Tun als Stärke und Bereicherung erlebt werden und Vielfalt als Ressource erlebt werden kann. Damit erwachsen vielfältige Möglichkeiten, dass familiäre Freundschafts- und Beziehungssysteme im Nahraum entstehen können.

Die Verknüpfung von Begegnung, Kommunikation, gemeinsamem Tun sowie im Alltag eingebettete Bildungs- und Unterstützungserfahrungen bilden eine Grundlage dafür, dass Solidarität erlebt wird und Menschen erkennen, welchen persönlichen Nutzen der Einsatz für andere  auch im Rahmen ehrenamtlicher Tätigkeit  bringen kann.

5. Aufbruch Quartier bietet Seniorinnen und Senioren neue Möglichkeiten

Seniorinnen und Senioren finden im Quartier zueinander, entwickeln Aktivitäten und gestalten Orte, die ihren individuellen Bedürfnissen entsprechen und gemeinsam mit anderen gestaltet werden können.

Sie erleben, wie gegenseitige Unterstützung gelebt werden kann und wie im Zusammenwirken von ehrenamtlicher und professioneller Hilfe und Unterstützung eine Form sozialräumlich-gemeindlicher Sorge entstehen kann.

6. Ehrenamtliche und Engagierte finden beim Aufbruch Quartier gute Einsatzmöglichkeiten

Im Quartier setzen sich Menschen für andere ehrenamtlich und engagiert ein, teilen die gemeinsame Idee eines guten Lebens für Alle und finden geeignete und für den Sozialraum passende Formen solidarischer Unterstützung und gemeinschaftlichen Zusammenlebens.

Im Zusammenspiel von professionellen Fachkräften, semiprofessionellen Helfenden und ehrenamtlich Tätigen, entsteht in den Quartieren eine neue Form gegenseitiger sozialer Anerkennung und Wertschätzung, die ihren  Ausdruck in einer gemeinsamen Verantwortung für alle Menschen im Quartier findet.

7. Mit Aufbruch Quartier lassen sich neue Netzwerke unter sozialen Institutionen bilden

Im Quartier finden die unterschiedlichen Träger diakonischer und kirchlicher Angebote andere sozial Engagierte – auch andere Träger und Initiativen, – mit denen sie gemeinsam über Fragen der Quartiersentwicklung nachdenken und entsprechende Aktivitäten planen und umsetzen können.

Sie bieten sich dabei sowohl als ein verlässlicher Partner im Netzwerk an und/ oder übernehmen anregende,  koordinierende und impulsgebende Funktionen in den Netzwerken vor Ort. 

8. Aufbruch Quartier hilft, dass Kirchengemeinden kirchenpolitisch stärker wahrgenommen  werden

Kirchengemeinden und Kirchenbezirke werden bei Quartiersvorhaben von Seiten der Kirchenleitung und der Landessynode stärker wahrgenommen, und ihre Projekte und Aktivitäten werden entsprechend unterstützt.

Kirchengemeinden tauschen sich mit anderen über die unterschiedlichen Ansätze und Erfahrungen aus und geben untereinander Informationen über Gelingendes weiter.

9. Aufbruch Quartier bringt Kirchengemeinden als Partnerinnen und Partner von  Kommunalverwaltungen und Kommunalpolitik ins Gespräch

Kirchengemeinden und diakonische Einrichtungen werden im Quartier von den Kommunalverwaltungen und der Kommunalpolitik als wichtige Partner bei der Gestaltung des Dorf- und Stadtlebens und der Dorf-, Stadt- und Regionalentwicklung wahrgenommen und können zu verlässlichen Partnern bei zukünftigen Entwicklungsprozessen im Sozialraum werden.

10. Aufbruch Quartier ist ein hervorragendes Projekt, damit Kirchengemeinden stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rücken

Kirchengemeinden und diakonische Einrichtungen werden im Rahmen von Sozialraumvorhaben in der Öffentlichkeit als Mitgestalterinnen und Mitgestalter des Zusammenlebens, als Anbieter von sozialen und kulturellen Angeboten und als potenzielle Partner für Andere aufmerksam wahrgenommen. Sie bekommen damit eine Vielzahl neuer Möglichkeiten, in der Öffentlichkeit als wichtiger „Mit-Spieler“ in den Kommunen wahrgenommen zu werden.

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