Auf dieser Seite
Mit dem Thema „Aufbruch Quartier“ befassten sich die Pfarrerinnen und Pfarrer des evangelischen Kirchenbezirks Vaihingen-Ditzingen im Kloster Kirchberg bei ihrem diesjährigen Pfarrkonvent. Deutlich wurde in diesen Tagen, wie wichtig Vernetzung in der Nachbarschaft, im „Quartier“, ist. Wichtig waren auch der kollegiale Austausch und der Abstand zum Pfarrer- und Pfarrerinnen-Alltag.
Sowohl inhaltliches Arbeiten als auch Wanderungen in der Natur oder Ausflüge etwa zum Wasserschloss Glatt bei Sulz machten die gemeinsame Zeit der Pfarrkollegenschaft wertvoll. Pfarrer Thorsten Kisser (Oberriexingen) und Pfarrerin Daniela Eichkorn (Hirschlanden) hatten das Programm vorbereitet und leiteten durch die Tage. Dabei konnte Pfarrer Kisser als Mitglied der landeskirchlichen Projektgruppe „Aufbruch Quartier – Neue inklusive Wege in der Diakonischen Gemeindeentwicklung“ (www.aufbruch-quartier.de) viele Facetten dieser Arbeit vorstellen und einen Austausch dazu anregen.
Im Sinne von „best practice“ berichteten die Projektkoordinatorin Mimi Böckmann aus Reutlingen vom dortigen Projekt „Lebenswert“. Diakon Matthias Ihlein, von Seiten der Evangelischen Senioren in Württemberg dem Projekt „Aufbruch Quartier“ zugeordnet, stellte vor, wie auch im Alter Quartiersarbeit wertvoll und für die Gemeinschaft der Menschen bereichernd sein kann. Besonderes Augenmerk lag auf der Vielfalt im Alter: Wie in jeder Lebensphase gibt es hier nicht nur einen fixen Lebensentwurf, sondern ganz unterschiedliche Fähigkeiten, Zeitbudgets und Alltagsrhythmen. Menschen in der Nacherwerbsphase sind demnach für kirchliches Leben wichtig und prägen das bürgerschaftliche Leben vor Ort. Dieser Horizont fordert heraus, miteinander konkrete Menschen in den Blick zu nehmen, ins Gespräch zu gehen und zu schauen, wie hier Evangelium lebendig wird.
Exkursion zum Projekt „Aufbruch Quartier Horb“
Die Exkursion nach Horb am Neckar zu Quartiersmanager Benjamin Volz und zu Pfarrer Michael Keller machte anschaulich, um was es „Aufbruch Quartier“ geht: Kontaktflächen zwischen Diakonie, Kirche und Nachbarschaft sollen entstehen. Das darf probeweise und experimentell sein. Dabei begegnen sich Menschen und finden Hoffnung. Darin wird Glaube sichtbar, greifbar und miteinander hilfreich. Leicht und mit viel Lebensfreude wurden für die Pfarrerinnen und Pfarrer die Möbel des Sozialkaufhauses zum „Pop-Up-Café“ umgestellt. Das machte deutlich, wie Kirche einladend, authentisch und mit wenig Mitteln Räume öffnet. Ausgehend von Beispielen gab es anregende Gespräche zur Frage, inwiefern dieser Ansatz eine Antwort auf die aktuellen Herausforderungen in der kirchlichen Arbeit sein kann und wie Kirche hier ihrem Verkündigungsauftrag nachkommen kann. Pfarrer Dr. Frank Dettinger, Beauftragter für Pressearbeit im Kirchenbezirk