Begegnungsorte schaffen und für Teilhabe sensibilisieren – so geht „Inklusion verwirklichen“

„Inklusion verwirklichen – Perspektiven für einen Sozialraum für alle“ war der Titel eines Symposions, das jetzt unter Mitwirkung von Aufbruch Quartier im Erfurter Augustinerkloster stattfand. Neben den Bemühungen der Träger sozialer Arbeit der Diakonie Deutschland um mehr Teilhabe ging es auch darum, welche Rolle Kirchengemeinden spielen können, damit Menschen mit verminderten Teilhabechancen gut ankommen können in den Quartieren und Nachbarschaften.

Ein Beispiel, das Aufbruch Quartier beim Symposion unter Federführung der vrk-Akademie präsentierte, ist das im letzten Jahr umgesetzte Projekt „Fuß ins Quartier“. Hier gelang es unter anderem, Menschen mit Lernbehinderungen zu qualifizieren und zu motivieren, über das Kennenlernen der örtlichen Bibliothek einen wichtigen Bereich ihres neuen Sozialraums zu erschließen. Neu angekommen am Wohnort ist die Bibliothek jetzt zu einem Anlaufpunkt geworden, der Kontakte zu den Menschen in der Nachbarschaft eröffnet.

Deutlich wurde aber auch, dass Kirchengemeinden in der Begegnung mit Menschen, die sich oft noch mit Teilhabe schwer tun, wachsen und reicher werden. Im Gegenzug haben sie neben ihren vielfältigen Verbindungen und Netzwerken auch Räume und Gebäude, die sie nutzen können, um vielfältige Gruppen aus der Zivilgesellschaft und Träger sozialer Arbeit einzuladen. „Unsere Kirchen sind „Stein-reich“ war denn auch eine Aussage, mit der beim Symposion darauf hingewiesen wurde, dass Kirche auch eine Verpflichtung hat, ihre Ressourcen zum Nutzen der Gesellschaft einzusetzen.

Die zweitägige Tagung hatte zur Frage, wie Inklusion im Sozialraum gelingen kann, wer dabei wie beteiligt werden muss und wie sich Stolpersteine aus dem Weg räumen lassen. Deutlich wurde dabei, dass oftmals viel zu früh in Projekten gedacht wird, bevor überhaupt klar ist, wer im Umfeld lebt und was genau für die Menschen verbessert werden soll. Und dass es mehr darum gehen muss, Abbrüche zu vermeiden und kurze Wege zu nutzen. Neben der Schaffung von Begegnungsorten muss es darum gehen, übergreifende Themen wie Verhinderung von Einsamkeitserfahrungen in den Blick zu nehmen und viel in Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung zu investieren.

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