Gelingende Nachbarschaften kennenlernen bei der Quartiers-Safari

Wie gute und integrative Nachbarschaft von Kirche, sozialen Trägern, zivilgesellschaftlichen Initiativen und Kommune gelingt war eine zentrale Frage auf der Quartier-Safari in Schwäbisch Gmünd. Bei der „mobilen“ Tagung von Aufbruch Quartier, Evangelischer Akademie Bad Boll, Katholischer Erwachsenenbildung und K-Punkt Ländliche Entwicklung konnten sich die knapp 40 Safari-Reisenden drei unterschiedliche Quartiersprojekte zum Thema gemeinsames Wohnen anschauen, beobachten und mit den Akteuren vor Ort ins Gespräch kommen.

Gemeinsamer Start in den Räumen des Diakonischen Werkes in Stuttgart

Erste Station waren die Fehrle-Gärten. Das kompakte Wohnquartier bietet individuelles Wohnen, zugeschnitten auf unterschiedliche Lebenslagen. Es gibt sogar eine Senioren-WG und Apartments für Menschen mit Behinderung. Diese werden durch die Stiftung Haus Lindenhof betreut, welche im Quartier auch einen mobilen sozialen Dienst anbieten. Die begrünten Flächen, Gärten und ruhige Innenhöfe sowie ein Quartierstreff ermöglichen Begegnung und Feste der Mieter. Ein Ärztehaus und ein Kinderhaus sind integriert.

Zu Besuch bei den Hoffnungshäusern

Auch das Hoffnungshaus der Hoffnungsträger Stiftung, der zweiten Station auf der Safari, bietet Wohnraum für unterschiedlichste Menschen. Hier leben Geflüchtete und sozial benachteiligte Menschen mit solchen, die mitten im Leben stehen, gemeinsam unter einem Dach und bilden eine lebendige Hausgemeinschaft. Von den insgesamt sechs Häusern sind dabei zwei seniorengerecht und barrierefrei. Den hier Wohnenden ist die Gemeinschaft sehr wichtig und die gegenseitige Unterstützung. Gleichzeitig werden auch die Menschen im umliegenden Quartier zu verschiedenen Angeboten eingeladen und an den Aktivitäten beteiligt. Für die Standortleitung, die selber als Familie im Hoffnungshaus wohnt, ist ihr christlicher Glaube Motivation für ihre Arbeit und das gemeinsame Leben. Sie legen aber wert darauf, dass alle ihre eigene Überzeugung leben können und sich gegenseitig respektieren.

Haben einfach Lust, zu gestalten – die „Macher“ von Kulturverein und Bürgerverein in Bettringen

Auf der dritten Station, im Alten Pfarrhaus in Bettringen, spielt das „Junge Wohnen“ eine Rolle. Dort ist eine vom Land geförderte Wohngemeinschaft für junge Menschen im Ersten Stock untergebracht. Im Erdgeschoss dagegen belebt der Kulturverein Altes Pfarrhaus e.V. mit Irish Pub Abenden, Konzerten und Festen das Haus. Der Verein wurde eigens gegründet mit dem Ziel, einen offenen Begegnungsort für Jung und Alt zu schaffen, Kunst und Kultur zu fördern, das denkmalgeschützte Ensemble zu beleben und die Menschen zusammen zu bringen. Das denkmalgeschützte Gebäude ist ein Beispiel dafür, wie kirchliche Gebäude zum Wohle aller umgenutzt werden können.

Blick in die „Fehle-Gärten“

Die Safari bot ein sehr heterogenes Projektspektrum. Deutlich wurde aber bei allen Projekten, wie wichtig das Zusammenspiel der unterschiedlichen Akteure im Quartier ist und welche Bedeutung die diakonischen und kirchengemeindlichen Initiativen dafür haben. Angesprochen hat die Teilnehmenden vor allem die Begeisterung der handelnden Personen vor Ort für ihre Projekte, mit denen sie etwas wertvolles für die Gesellschaft gestalten und so die Gemeinschaft voranbringen.

Rainer Scheufele

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