Teilhabe macht Gemeindeleben leichter – Aufbruch Quartier gestaltet Prälaturtage mit

Die Workshops zur diakonischen Kirchengemeinde waren bei den Prälaturtagen in Ulm und Bad Cannstatt sehr gefragt. Kirchengemeinderatsvorsitzende, Dekane, Prälatinnen und Prälate sowie Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl kamen miteinander in einen guten Austausch – auch bezüglich der Chancen, die Quartier und Nachbarschaften für Kirche und ihre Diakonie bedeuten.

Ausgangspunkt waren diakonische Erfahrungen aus der eigenen Kirchengemeinde: In Ulm hat Tatjana Lampe Ganzmüller (Diakonisches Werk Württemberg) eine heilsame Kooperation zwischen Kirchengemeinde, Kommune und Bürgernnnen geteilt. Daraus entstand ein Quartiersmittelpunkt mit starken Kontaktflächen für Kirche. In Bad Cannstadt hat Diakon Matthias Ihlein (LAGES – Evangelische Seniorinnen und Senioren in Württemberg) von der Gründung eines monatlichen Sonntagstreffs in der Martin-Luther-Kirchengemeinde Neckarsulm berichtet. Beide Praxiserfahrungen wurden bewusst ohne Make-Up und Superkräfte erzählt.

Aus diesen Praxisbeispielen schöpfen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Inspiration, Strategien und Achtsamkeit für ihr eigenes Gemeindeleben: Ihr Blick hat sich diakonisch geweitet. In der eigenen Nachbarschaft gibt es Kontaktflächen zu Menschen, deren Bedürfnissen und Ressourcen, die einfach schon da sind. Ein Teilnehmer denkt dabei spontan an das Gleichnis des Barmherzigen Samariter und diesen heilsamen Blick Jesu.

Konkret wird das im Austausch untereinander: Teilnehmer sprudeln vor diakonischen Angeboten und Ideen in ihrer eigenen Kirchengemeinde.  Quartier und Nachbarschaft sind Entwicklungsräume für Kirche. Vielfältige Impulse für die eigene Gemeindearbeit werden geteilt.

In der Schlussrunde fragt Pfarrer Thorsten Kisser (Pädagogisch-Theologisches Zentrum) was die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus diesen 30 Minuten mitnehmen: Es lohnt sich mit kleinen Projekten anzufangen und so Erfahrungswerte zu sammeln. Viele Kirchengemeinden sind bereits sehr experimentierfreudig und entdecken darin diakonische Haltung. Einzelne Straßen werden zu einem Nachbarschaftscafé eingeladen, das Jazzfestival in der Kirchengemeinde ermöglicht Kultur finanziell-barrierearm, Hot-Dog-Essen im Anschluss an den Familien-Gottesdienst befreit Familien vom Mittagessen-Zeitdruck und zum Hähnchenwagen am Gemeindefest darf gerne die Frischhaltedose mitgebracht werden. Aus diesen Frühlingstagen werden sich spannende Projektideen in den Kirchengemeinden Württembergs entwickeln – vieles was schon da ist, wird diakonisch leicht entdeckt. Pfr. Thorsten Kisser

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